Zwei Rover und zwei Pfadis haben sich im Sommerlager 2019 auf einen langen Hike (bzw. aus dem schwedischen Hajk) begeben. Einer der Rover hat einen Bericht zu der anstrengenden Wanderung über eine Strecke von rund sechzig Kilometern geschrieben.

Donnerstag, 25.07.19

Wir, zwei Rover und zwei Pfadis, brachen am Donnerstag zu unserem Hike auf. Die Strecke in diesem Jahr sollte von dem Hafen in Brügge / Belgien zu unserem Zeltplatz bei Veere / Holland gehen. Der Start war voller Erwartungen, wir kamen gut voran und das Wetter spielte mit.

Kurz vor der holländischen Grenze erfuhren wir von den Einheimischen, dass gerade Ebbe sei und wir durchs Watt die Grenze überqueren könnten, um nach Cadzand-Bad zu kommen, welches unser Tagesziel war. Dadurch liefen wir am Strand weiter. Dies stellte sich aber als Irrtum heraus, weil die Flut schon wieder hereinbrach und wir die Grenze auf diesem Wege so nicht passieren konnten. Um nicht wieder den ganzen Weg zurücklaufen zu müssen, hielten wir Ausschau nach Möglichkeiten, um doch noch irgendwie über die Grenze kommen zu können. Gefunden haben wir nichts. Deswegen mussten wir doch die 4 Kilometer wieder retour. Über einen Damm gelangten wir dann nach Holland. Wir vier überquerten die Grenze 2 Stunden später als geplant und gönnten uns erstmal eine typisch holländische Pommes. Da uns nun noch ein Schlafplatz fehlte, fragten wir in der Pommesbude nach einem geeigneten Ort. Der Herr erklärt uns, dass der Ort einen Fußballplatz hätte und wir dort vielleicht schlafen könnten. Dazu sollten wir noch in einem Restaurant nachfragen, weil dort eine Frau arbeitete, die die örtlichen Gegebenheiten sehr gut kannte. Als wir dort ankamen, fragten wir nach. Sie erklärt uns, dass der Fußballplatz für ein Nachtquartier schlecht wäre. Dafür machte sie uns das Angebot neben dem Restaurant auf dem Schulhof einer alten Schule zu übernachten. Dieses Angebot nahmen wir dankend an. So schliefen wir in Retranchement / Holland unmittelbar an der Grenze. Abends wurden wir noch von einem ehemaligen Pfadfinder mit Getränken für den nächsten Tag ausgerüstet.

Freitag, 26.07.19

Wir vier standen so gegen 8 Uhr auf und machten uns Abmarsch bereit. Um 9 Uhr frühstückten wir erstmal in Cadzand-Bad. Dabei schauten wir uns schon mal über Google Maps Orte zwischen Vlissingen und Middelburg an, wo wir eventuell die nächste Nacht verbringen konnten. Danach ging der Marsch weiter am Strand vorbei, wobei wir Musik von den Ärzten und den Toten Hosen als Motivation hörten. Endlich in Breskens angekommen, machten wir erstmal eine längere Pause. Dann ging es aufs Schiff, mit dem wir nach Vlissingen übergesetzt sind. Danach kauften wir für unser Abendessen ein. Anschließend liefen wir weiter und fragten bei einem Bauern nach, ob wir bei ihm in der Scheune schlafen könnten. Dies funktionierte leider nicht, aber beim nächsten Bauernhof klappte es. Die Besitzer zeigten uns hinter dem Haus eine alte Scheune mit alten Geräten drin. Gerne nahmen wir dieses Angebot an und legten unser Gepäck hinein. Das Abendessen bestand diesmal aus Spaghetti mit Pesto.

Samstag, 27.07.19

Morgens machten wir uns weiter auf den Weg. Wir fanden einen Wanderweg, der nach Middelburg führte. Entlang des Weges standen viele alte Bunker und dazugehörige geschichtliche Informationen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um den Atlantikwallwanderweg. Mittags kamen wir dann in Middelburg an und machten eine Pause und aßen jeder noch ein Fischbrötchen.

Als wir weiterlaufen wollten, mussten wir nochmal für eine gute halbe Stunde einen Schauer abwarten. Etwa wir 4 Kilometer vom Zeltplatz entfernt legten wir abermals eine Pause ein, denn das Ziel war nicht mehr weit. Dabei schauten wir uns ein Technofestival aus weiter Ferne an, das gerade in Veere standfand. Danach liefen wir nonstop durch und kamen um 16 Uhr auf unserem Zeltplatz völlig erschöpft an.

Der Hike hatte eine Distanz von gut 60 Kilometern.