Wie wir Wölflinge zum Projekt „Retter in der Not kamen“…
Was ist eigentlich ein Projekt?
Eines der Elemente unserer Jugendarbeit ist die Projektarbeit. Hier bringen die Kinder und Jugendlichen ihre Interessen ein, fällen gemeinsam eine Entscheidung für ein Projekt, das sie in den Gruppenstunden umsetzen. Jede und Jeder kann sich mit ihren oder seinen Interessen und Wünschen an ein solches Projekt einbringen. Sie setzen selber die Rahmenbedingungen und Regeln für die Umsetzung und reflektieren das Projekt nach dessen Abschluss. Innerhalb eines Projekts können die Pfadfinderinnen und Pfadfinder voneinander oder gemeinsam Neues lernen. In der Gemeinschaft der Gruppe können sie wertvolle Erfahrungen sammeln und sich in verschiedenen Rollen ausprobieren.
Die Projektfindung
In der zweiten Gruppenstunde im Januar haben wir, die Mescheder Wölflinge, ein Projekt gewählt. Zunächst haben wir in vier Kleingruppen unsere Ideen gesammelt. Aus den vielen guten Ideen der einzelnen Kinder sollte jede Gruppe ein mögliches Projekt als Vorschlag der Kleingruppe auswählen. Übrig blieben die Vorschläge „Experimente“, „Basteln mit Holz“, „Mini-Gitarren bauen“ und „Retter in der Not“, für die die einzelnen Gruppen nun in der großen Meute Werbung machten. Schließlich kam es zur Abstimmung – einer unserer Leiter setzte sich in einen separaten Raum und jeder Wölfling konnte eine Stimme für sein Lieblingsprojekt abgeben. Am Ende gab es eine große Überraschung – das Projekt „Experimente“ hatte nur eine Stimme, auf alle anderen drei Vorschläge verteilten sich je 6 Stimmen. Was nun?
Von einer unserer Leiterinnen kam der Vorschlag, das Projekt zu wählen, welches in einer erneuten Abstimmung die meisten Stimmen bekommt. Die anderen Projekt könnten dann bei der nächsten Projektwahl erneut als Vorschlag aufgegriffen werden. Statt einer geheimen Abstimmung machten wir nun eine offene Abstimmung in drei Ecken. Mit einer knappen Mehrheit gewann das Projekt „Retter in der Not“. Nachdem wir einige Stichworte zu diesem Projekt zusammengetragen haben, überließen wir die weitere Planung unseren Leitern, die sich gleich abends (Anmerkung der Leiter: beim Italiener war es sehr lecker) zusammen setzen wollten.
Die Umsetzung unseres Projekts „Retter in der Not“
Am 21.01.2019 – eine Woche nach der Wahl – hatten wir die erste Gruppenstunde zum Projekt „Retter in der Not“. Unsere Leiter hatten Stationen vorbereitet, die wir in drei Kleingruppen besuchten. Bei Ellens Station gab es ein Quiz zum Thema „Erste Hilfe“, Sophia brachte uns die stabile Seitenlage bei und erklärte, wie man einen Notruf absetzt und Daniel erzählte etwas über Erste-Hilfe-Material und schaute sich mit uns einen Druckverband sowie Möglichkeiten zum Einsatz des Pfadfinderhalstuchs als Verband an.
Eine Woche später war die Bundeswehr Thema. Wir lernten, dass die Soldaten der Bundeswehr auch als Notfallhelfer bei Naturkatastrophen aktiv werden können und sowieso viele verschiedene Aufgaben haben, die nicht einmal etwas mit Verteidigung zu tun haben – zum Beispiel im Bereich der Musik oder im Rahmen der Sportförderung als Sportsoldat bei den olympischen Spielen. Im Anschluss konnten wir auf einem im Saal des Pfadfinderhauses aufgebauten Parcour zeigen, wie fit wir sind. Zunächst sind wir gegeneinander angetreten, in einer zweiten Runde liefen wir einzeln auf Zeit vom Start bis zum Ziel. Zum Abschluss tarnten und versteckten wir uns im Außengelände im Rahmen eines Spiels.
Die dritte Gruppenstunde im Rahmen des Projekts stand im Zeichen der Feuerwehr. Wir trafen uns am Feuerwehrhaus in Meschede und ein Feuerwehrmann – gleichzeitig als Leiter bei den Jungpfadfindern aktiv – nahm sich Zeit und erklärte uns, wie die Alarmierung und der Einsatz funktionieren, zeigte uns Autos und Ausrüstung und beantwortete unsere Fragen. Am Ende durften wir noch einen originalen Feuerwehrschlauch ausrollen. Es war spannend, auf diese Weise die Welt zu entdecken und Neues zu erfahren.
Gruppenstunde Nummer Vier führte uns schießlich zum THW in Meschede. Hier erfuhren wir interessante Dinge über Aufgaben und Ausrüstung des THW und bekamen eine Vorführung, wie schwere Betonplatten hydraulisch mittels Werkzeug angehoben werden können. Zum Abschluss gab es Zitronentee und Kekse für uns. Vielen Dank dafür!
In der nächsten Gruppenstunde widmeten wir uns der Polizei. Nach einer kurzen Einführung zum Thema starteten wir ein Schmuggler-Spiel und später mussten „Polizisten“ die versteckten Verbrecher finden, fangen und ins Gefängnis führen.
Der Projektabschluss
Zunächst gab es im Spiel „1, 2 oder 3“ eine kleine Wiederholung zu den Inhalten der letzten Gruppenstunden. Danach kam die Reflexion – unsere Leiter wollten genau wissen, was uns im Rahmen des Projekts gut gefallen hat und was nicht so gut war. Es zeigte sich, dass unser Projekt doch eigentlich richtig gut war und den meisten von uns gut gefallen hat.
Am Ende soll es nach einem durchgeführten Projekt einen besonderen Abschluss geben. Den wird es auch bei uns geben – wir werden gemeinsam im Pfadfinderhaus übernachten und hier einiges erleben. Und vorher besichtigen wir zum Abschluss noch ein Feuerwehrmuseum. Das wird bestimmt auch sehr spannend. In Sachen Essen und Abendprogramm können wir natürlich mitbestimmen…
Und wie das Wochende so gelaufen ist, könnt ihr hier nachlesen!

