In der Zeit vom 30. Juli bis zum 08. August fuhren 21 Pfadfinder*innen in ein „Dorf auf Zeit“ ins DPSG Bundeszentrum Westernohe.
Mit dem Reisesegen bekamen die insgesamt 15 Kinder und Jugendlichen und sechs Leitungskräfte eine Art Wundertüte, die unter anderem eine bunte Feder enthielt, welche die erhoffte Leichtigkeit des Lagers symbolisieren sollte, welche während der Corona-Pandemie doch etwas abhanden gekommen war. Es zeigte sich in den nächsten Tagen, dass uns ein lockeres und unbeschwertes Sommerlager möglich war.
Im Bundeszentrum Westernohe angekommen (kurz vor dem Lagerplatz verlor der Reifen eines Bullis seine Luft, ansonsten gab es keinerlei Probleme) schlugen wir die Zelte auf und genossen später das erste gemeinsame Abendessen vom Grill.

Am nächsten Tag bauten wir unser Zeltlager weiter auf – mit Jurte und Bannermast sowie bunten Schilder.
Lager am Morgen Lager am Morgen
Kunst auf Holzbrettern
Knoten für ein Dreibein Voller Einsatz für den Bannermast
Doch in diesem Lager unter dem Motto „Dorf auf Zeit“ gab es ein paar Besonderheiten. Jeden Morgen in der Morgenrunde verteilten wir Rollen für den Tag. Zudem bekamen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, über das Programm des jeweiligen Tages selbst mitzubestimmen – es waren mehrere mögliche Programmpunkte wählbar. So kam es dazu, dass bereits am Sonntag die von den Leiter*innen geplanten Workshops stattfanden – angefangen vom Bau eines Lagertors sowie dem Basteln von Fackeln über Lederarbeiten bis hin zur Gestaltung von T-Shirts mit Stoffmalfarbe. Nachmittags gab es Waffeln aus der Glut.
T-Shirt-Gestaltung Die Rollen im Lager
Zusätzlich wurde im Rahmen eines Spiels ein/e „Mörder*in“ bestimmt, welche*r nach und nach mit einer Wäscheklammer einzelne Personen umbringen konnte. Am Abend gab es jeweils eine Gerichtsverhandlung, in der Verdacht geäußert werden konnte und letztendlich per Abstimmung ein Mitglied der Runde offenbaren musste, welche Rolle es hat.
Am Montag wurde vom Dorfrat – also den Kindern und Jugendlichen – ein Ausflug ins nahgelegene Limburg ausgewählt. Vor dem Ausflug bereiteten sich die einzelnen Stufen auf ihre Hajks – Wanderungen mit Gepäck und einer Übernachtung vor. Nach dem Besuch des Limburger Doms bestand am Nachmittag die Gelegenheit, die schöne Stadt ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Zudem konnten die Hajk-Gruppen Lebensmittel-Einkäufe erledigen. Bei der Rückkehr erwartete uns am Lagerplatz ein farbenfroher Regenbogen. Zudem wurde die tägliche Dorfpost noch mit kreativen Schlagzeilen bestückt.
Am Dienstag ging es im Laufe des Morgens für die Jungpfadfinder sowie die Gruppe aus Pfadfindern und einem Rover auf den geplanten Hajk. Zuvor studierten unsere Abenteurer noch einmal Karten und überprüften die geplanten Strecken.

Im Lager zurück blieben zunächst unsere fünf Wölflinge, die sich am Nachmittag zu einer Wanderung inklusive Mittagessen vom Gaskocher aufmachten und im Anschluss den Spielplatz des Bundeszentrums erkundeten.
Leider kapitulierten die Jungpfadfinder vor dem abendlichen starken Regen und verbrachten die Nacht letztendlich in ihren Zelten.
Nachdem die zweite Gruppe am Mittwoch wieder im Lager angekommen war und alle mit Burgern vom Grill gestärkt waren, wurde es Zeit für unser großes Dorf-Schützenfest, bei dem letztendlich ein König ermittelt wurde, der sich eine Königin auswählte.
Nach diesen anstrengenden Tagen war der Donnerstag zunächst etwas entspannter – allerdings ging es nachmittags bei einer Kanutour auf der Lahn doch noch sportlich und vor allem nass zu.
Der Freitag stand mit dem Besuch eines Schwimmbades ebenfalls im Zeichen des Wassers. Vor allem wurden bei dieser Gelegenheit alle Teilnehmer*innen wieder sauber. Abends feierten wir in der Kapelle des Bundeszentrums einen gemeinsamen Wortgottesdienst.
Übrig blieb letztendlich noch ein Programmpunkt, der bisher nicht gewählt wurde und daher Samstag quasi gesetzt war – die Lagerolympiade mit Disziplinen wie Äpfel schälen, Wikinger-Schach, Gummistiefel-Weitwurf oder Schweine würfeln. Bei der abendlichen Siegerehrung gab es für die Kleingruppen eine Belohnung und für jeden von uns einen Aufnäher des Bundeszentrums als Erinnerung.
Der Sonntag bedeutete Lagerabbau – leider begleitet von einem kurzen Regenschauer. Gegen 14 Uhr brachen wir wieder auf ins Sauerland, wo wir nach einem kurzen Stopp an unserem Materiallager um 17 Uhr am Pfadfinderhaus ankamen und Abschied nehmen mussten.

Zu erwähnen ist noch, dass wir in diesem Lager versucht haben, möglichst regional, biologisch und müllarm unterwegs zu sein. Dies ist uns relativ gut gelungen – auch wenn gerade biologische Produkte größtenteils in Plastik verpackt sind. Und es war eigentlich schade, dass wir bedingt durch Corona keinen Kontakt zu anderen Pfadfindergruppen suchen konnten.