Pfadfinderhaus im Winter 2023© Leon Gördes / DPSG Meschede

Unser Stamm

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg gehört schon seit vielen Jahren zu Meschede. Im Jahre 1949, nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gründete sich unser Stamm und bietet seitdem jungen Menschen eine Möglichkeit, Spaß zu haben und sich für viele gute Dinge einzusetzen.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehr als ein Abenteuer. Der größte katholische Pfadfinder*innenverband in Deutschland versteht sich als Erziehungsverband – die Mitglieder lernen, aufrichtig und engagiert ihr Leben und ihr Umfeld zu gestalten.

Auch in Meschede sind die Pfadfinder*innen mit über 100 jugendlichen und erwachsenen Mitgliedern aktiv – sei es beim Aufbau des Osterfeuers, beim jährlichen Weihnachtsmarkt oder bei Zeltlagern, Fahrten, Gottesdiensten und natürlich wöchentlichen Gruppenstunden.

Haus in der Lindenstraße

Im Jahr 2004 haben wir das alte Sportheim in Meschede von der Stadt Meschede zur Nutzung überlassen bekommen. Mit viel Engagement und in zahlreichen Arbeitsstunden ist hier ein attraktiver, für die Jugendarbeit optimal geeigneter, Treffpunkt entstanden. Allerdings eignen sich die Räumlichkeiten auch für Feiern, Sitzungen, Fortbildungen und vieles mehr. Auf dem Außengelände kann nicht nur gespielt werden, hier finden auch Zeltlager statt.

Über die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) ist der Stamm Mitglied im Ring deutscher Pfadfinderverbände und damit Teil der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung (WOSM).

Geschichte des Stammes

Angeregt durch das „Schlammlager“ Pfingsten 1949 des Landes Paderborn im Park des Wasserschlosses Laer bei Meschede gründete Graf Theobald von Westfalen die erste Pfadfindergruppe in Meschede.

Allsamstäglich zogen etwa 10 Jungen aus Meschede zur Sippenstunde nach Laer. Als Pfadfinderheim diente zunächst der Dachboden eines Pferdestalles.

Im Herbst 1950 fand die erste Stammesfahrt in eine Jagdhütte bei Stockhausen statt. Die ersten Prüfungen und Versprechen wurden im Pfingstlager des Landes 1951 bei Hamm abgelegt. Im August 1951 wurde die erste Auslandsfahrt ins Fürstentum Lichtenstein durchgeführt. Bis Ende 1951 war ein starkes Anwachsen des Stammes, nicht zuletzt durch den geschlossenen Eintritt einiger Jungschargruppen, zu verzeichnen. 1953 verzeichnete der Stamm 53 Mitglieder.

Beim Stammesthing 1955 schieden die Sippen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt aus dem Stamm aus, um eine eigene Siedlung zu gründen. Es entstanden ebenfalls Ableger des Stammes in Eslohe und Wennemen. 1960 wurden die Stämme St. Marien und St. Walburga jedoch wieder zusammengeführt. 1955 wurde auch bereits ein Osterfeuer durch die Pfadfinder errichtet, welches auch heute noch gebaut wird. Zudem nahmen die Mescheder Pfadfinder am Pfingsttreffen des damaligen „Land Paderborn“ (heute Diözesanverband) an der Wewelsburg teil.

Seitdem wurden zahlreiche Lager durchgeführt, es ging unter anderem nach Schweden, Norwegen oder Schottland. Die Reisen und Aktivitäten dieser Zeit sind leider nicht dokumentiert. Für weitere Ergänzungen und Hinweise zur Geschichte sind wir dankbar.

In den 70er-Jahren fanden bereits Pfadfinder-Weihnachtsbasare in der Innenstadt statt. Diese Tradition hat sich ebenfalls bis in die heutige Zeit gehalten. Seit dem Jahr 1973 gibt es in Meschede auch eine Wölflingsmeute. Fest steht auch, dass es zu dieser Zeit ein Pfadfinderinnen-Stamm der PSG in Meschede gab, der seine Gruppenstunden in den Räumlichkeiten des Klosters veranstaltete. Erwähnt wird dieser in einem Presseartikel aus dem Jahr 1977. In diese Zeit fällt auch der Ursprung des Osterlichterverkaufs und des Lichterschwimmens durch die Pfadfinder.

Die Zeit zwischen dem Ende der 70er-Jahre und der Mitte der 90er-Jahre ist leider lückenhaft – auch hier sind wir für weitere Hinweise dankbar.

Das Pfingstlager 1992 stand unter keinem guten Stern und musste für den gesamten Stamm aufgrund der schlechten Witterung bereits am Sonntag abgebrochen werden.

1993 fuhren die Jungpfadfinder ins Sommerlager nach Naarden in die Niederlande.

Im Jahr 1995 fand ein zweiwöchiges Stammeslager an der Mecklenburger Seenplatte statt, zwei Jahre später (1997) fuhr der Stamm im Sommer drei Wochen nach Schweden.

1999 konnte der Stamm Meschede sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Aus diesem Anlass fanden zahlreiche Aktionen statt, unter anderem eine Ausstellung im Foyer der Sparkasse, bei der sich der Stamm der Bevölkerung präsentierte. Eine Tafel am Maibaum im Herzen der Stadt erinnerte an dieses Jubiläum. Der Maibaum ist inzwischen nicht mehr vorhanden. Im Sommer 1999 fand ein Stammeslager in Schottland statt.

Vier Jahre später, im Jahr 2003, führte ein weiteres Stammeslager nach Hard am Bodensee auf den dortigen Pfadfinderzeltplatz. Unvergessen bleiben die Kanutouren über den See.

Zu dieser Zeit fanden die Gruppenstunden im Jugendheim St. Walburga, in dem der Stamm auch einen eigenen Kellerraum zur Verfügung hatte, statt. Zudem wurde dem Stamm ein Haus mit Grundstück am Stadtrand von Meschede zur Nutzung überlassen (sog. Kalbscheid). Nach dem Verkauf dieses Grundstücks durch den Eigentümer bemühte sich der Stamm intensiv um eine neue Unterkunft. 2004 wurde das alte Sportheim in der Lindenstraße von der Stadt Meschede gepachtet. Nach der umfangreichen Renovierung der Räumlichkeiten zog der Stamm 2007 hier ein. Seitdem finden die Gruppenstunden in der Regel in diesen Räumlichkeiten statt.

2009 feierte der Stamm mit einer Wanderung zum Lörmecke-Turm, einem Gottesdienst im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede und einer anschließenden Ausstellung mit gemütlichem Beisammensein am Pfadfinderhaus sein 60-jähriges Bestehen. Im Sommer 2009 ging es in ein Stammeslager ins Pfadfinderzentrum Zellhof bei Salzburg.

 

Standortwechsel des Osterfeuers

Im Jahr 2011 konnte kein großes Osterfeuer gebaut werden, da der Platz am Langeloh nicht mehr zur Verfügung stand. Im Jahr 2012 durfte jedoch eine Wiese „auf der Hardt“ genutzt werden und das Osterfeuer strahlte wieder über Meschede. Am Pfadfinderhaus galt es im Mai im Rahmen eines großen Wochenendeinsatzes innerhalb von 50 Stunden den Vorplatz zu pflastern – dieses ehrgeizige Ziel wurden mit Hilfe von vielen Helfern erreicht. Im selben Jahr ging es im Rahmen eines Stammes-Sommerlagers für 33 Pfadfinder nach Criccieth in Nordwest-Wales und für zwei Übernachtungen nach London. 2013 wurden nach Ostern zum ersten Mal in einer großen Runde viele Punkte und Aktivitäten im Stammesleben diskutiert. Zudem gab es einen Wechsel im Vorstand im Spätsommer / Herbst.

Zu Beginn des Jahres 2014 führten einige der Leiter des Stammes eine Klausurtagung in Olpe durch, um die Aktionen und Aktivitäten des Stammes zu beleuchten und zu bewerten sowie Ziele für die kommenen Jahre zu entwickeln. Ein Osterfeuer gab es auch wieder – obwohl uns dies von Unbekannten schon vor Ostersonntag angesteckt wurde und deshalb ein zusätzlicher Arbeitseinsatz notwendig war. Am 2. und 3. Mai 2014 fand die notwendige Erneuerung des Daches am Pfadfinderhaus statt. Der Stamm hat seit langem wieder mit Dirk Lankowski einen offiziell gewählten Kuraten. Die Pfadis und Rover waren im Sommerlager. Kartoffelbraten und Weihnachtsmarkt fanden ebenfalls wieder statt.

Auch 2015 fand wieder ein Arbeitswochenende der Leiterrunde statt. Diesmal ging es ins Diözesanzentrum im Rüthen. Im Fortbildungsteil wurden die Patizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen behandelt und die Leiter waren sich einig, dass diese sich auch im Stammesleben mehr einbringen sollen, zum Beispiel über Anträge in der Stammesversammlung. Im Sommer 2015 fand ein Stammeslager im Elsass in der Nähe von Colmar statt. Unter anderem besuchten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Europaparlament. Das Jahr endete mit Weihnachtsmarkt und Friedenslicht.

Im Jahr 2016 fand das Osterfeuer am Pfadfinderhaus statt. Im Zuge einer Leiterklausurtagung im November wurde nicht nur reflektiert und geplant, sondern auch ein Spieleworkshop durchgeführt. Der erstmals praktizierte Stammes-Spaßtag führte nach Plettenberg ins Schwimmbad.

Das Jahr 2017 beeinhaltete ein Pfingstlager unter dem Motto „Harry Potter“. Das Stammessommerlager führte nach Schweden. Im Frühjahr fand das Osterfeuer am Pfadfinderhaus statt, zudem wurde das Kartoffelbraten im Herbst nach kurzer Auszeit wieder ins Leben gerufen. Der Stammes-Spaßtag im Herbst führe in die Dortmunder Kletterhalle „Bergwerk“. Im November plante die Leiterrunde in der Klauser Hütte das kommende Jahr. Zudem wurden die Leitungsteams verändert, da ansonsten insbesondere bei den Wölflingen keine vernünftige Stufenarbeit möglich gewesen wäre. Es wurden Ideen zur Leiterwerbung entwickelt. Das Jahresende war wieder von den weihnachtlichen Aktionen geprägt.

 

„Back to the Roots“

In 2018 fand das Osterfeuer wieder am Pfadfinderhaus statt. Ende April/Anfang Mai nahmen 5 Leiter am bundesweiten Leiter-Zeltlager „Leuchtfeuer“ mit insgesamt 3.500 Leitern in Westernohe statt. Das Pfingstlager stand in diesem Jahr unter dem Thema „Märchen“ – inklusive Besuch einer Märchenerzählerin. Beim Stammesspaßtag ging es mit Kanus auf den Hennesee. Im Sommer war die Pfadfinderstufe ein verlängertes Wochenende am Diemelsee. Das traditionelle Kartoffelbraten im Herbst fand erstmals in Zusammenarbeit mit den Eversberger Pfadfindern am Pfadfinderhaus statt. Beendet wurde das Jahr mit einem Leitungs-Klausurtag im November sowie Weihnachtsmarkt und Friedenslicht-Aktion im Dezember.

Das Jahr 2019 begann mit einem Leiter-Ausflug nach Dortmund im Januar. Ostern wurde wieder ein Feuer am Pfadfinderhaus entzündet. Am 10. und 11. Mai feierte der Stamm sein 70-jähriges Bestehen mit einer Stammesversammlung am Freitag und einem großen Aktionstag am Samstag, zu dessen Höhepunkt die Liveband am Abend gehörte. Am darauf folgenden Wochenende nahmen die Wölflinge an der „Expedition Zoorange“ des Diözesanverbandes teil. Das Pfingstlager stand in diesem Jahr unter dem Motto „Back to the roots“. Unter anderem war es Aufgabe, sich das Mittagessen in Kleingruppen zu erspielen und selber über dem Feuer zuzubereiten. Im Juli fand ein Stammessommerlager mit 34 Teilnehmern im Scoutcentrum Zeeland in Veere / Niederlande statt. Nach den Sommerferien nahmen vier Leiter an der Leiterveranstaltung „Tentakel“ des Diözesanverbandes teil. Einer der Teilnehmer hat eine Fahrt nach Wien zur Abholung des Friedenslichtes für den Diözesanverband gewonnen. Ein Wochenende später nahmen die Rover am „Rovercamp“ teil. Am ersten Samstag im Oktober fand wieder das Kartoffelbraten am Pfadfinderhaus statt. Der Weihnachtsmarkt im Dezember wurde zugunsten des Projekts „Shelter Box“ ausgerichtet. Die Abholung des Friedenslichtes wurde als Stammesspaßtag mit Rahmengeschichte, Fahrt auf dem Riesenrad des Weihnachtsmarktes und Pommes für alle gestaltet.

Aktuellste Geschichte

2020 war ein seltsames Jahr für den Stamm. Das Jahr hatte mit einem Leiter-Ausflug nach Münster noch schön begonnen und auf die Übernachtung der Wölflinge im Pfadfinderhaus fand noch statt. Doch die Corona-Pandemie zwang  den Stamm Mitte März zu einem Stopp aller Aktivitäten. Keine Gruppenstunden, kein Osterfeuer und kein Pfingst- oder Sommerlager. Mit virtuellen Gruppenstunden, „Pfingsten in der Tüte“ oder  dem Pfadfindersommer mit diversen Aktivitäten in den Sommerferien fanden dennoch ein paar Aktivitäten unter Corona-Bedingungen statt. Nach den Sommerferien konnten die Gruppenstunden wieder starten und am 06.10. konnte auch die Stammesversammlung durchgeführt werden. Danach mussten wir wieder das Stammesleben unterbrechen. Mit der im November gestarteten Corona-Challenge mit Aufgaben für die Kinder und Jugendlichen sowie dem maßgeblich durch die Leiterrunde organisierten „Drive-In-Weihnachtsmarkt“ auf dem Stiftsplatz endete das Jahr. Trotz Corona holten wir allerdings noch in kleiner Besetzung mit zwei Leitern das Friedenslicht aus Dortmund und verteilten es nach dem Bußgottesdienst sowie in Mescheder Einrichtungen. Erfreulich war, dass der Stamm durch seine Aktivitäten in der Corona-Pandemie den Sonderpreis des Vereinswettbewerb der Sparkasse gewonnen hatte und zusätzlich den zweiten Platz in der Kategorie „Soziales“ geholt hat.

 

Lagerleben in der Pandemie

2021 begann im weiterhin bestehenden „Lockdown“. Die Corona-Challenge lief noch bis Januar weiter, Karneval sollten die Ergebnisse eingereicht werden. Zudem versuchten sich die Wölflinge Video-Konferenzen. Die Pfadis und Rover waren ebenfalls online aktiv. Pfingsten war seit langem wieder eine Präsenzveranstaltung in Form eines gemeinsamen Open-Air-Gottesdienstes möglich. Die Stammesversammlung fand hingegen noch online statt. Im Juni konnten aufgrund der neuen Corona-Regelungen endlich wieder Präsenzangebote in Form von Gruppenstunden stattfinden. Durch weitere Lockerungen konnte sogar noch ein Sommerlager im Bundeszentrum der DPSG in Westernohe stattfinden. Viele Kinder und Jugendliche schlossen sich den Leitenden an und verbrachten viele schöne Tage im Sommerlager bei Kanufahrt, einem Schwimmbadbesuch und ab der Juffi-Stufe wurden Hajks durchgeführt.